Seit Anbeginn der Zeiten schwelt dieser Streit zwischen den Rollenspielern.
Ich glaube es gibt drei Fraktionen (ich denke immer an die drei).
1) Es muß realistisch sein
2) Ein fantastischer Realismus
3) kein Realismus
Zu 1)
Weder in einem SF noch in einem FSR Szenario kann es einen stringenten
Realismus geben. Die Zukunft ist nicht vorhersehbar, und eine Welt mit
Magie kann man nur konstruieren, nicht realistisch darstellen. Die
Anhänger dieser Positionen nehmen die Rolle von Star Trek / Star Wars
ein, die sogenannten TechTalk schwafeln. Dies kann zu interessanten
Büchern führen, die untersuchen ob beamen möglich ist. Das macht das
ganze aber keinesfalls realistischer. Eine genaue Simulation eines
Kampfgeschehens an einem Spieltisch mit fiktiven Zahlenwerten ist nicht
erreichbar.
Zu 2)
Ein Bekannter von mir sagte, daß eine Welt, in der die Aktionen der
Spieler an einem fantastischen Realismus geprüft werden, sein Ideal sei.
Da ich seine Meinung zum Rollenspiel sehr schätze habe ich mir Gedanken
darüber gemacht. Auf seine Anregung habe ich in THORG die folgende Regel
eingeführt: Ein Magier der mit einem Zauber ein Schloß öffnen möchte,
muß einen bestimmten Wert in dem Talent Schlösser öffnen / schließen
besitzen. Das hat den Charme, daß der Magier nicht so schnell zur
eierlegenden Wollmichsau wird, da er erst zusätzliche Fähigkeiten
erlernen muß. Dieses Prinzip wird aber bei einer Teleportation oder
einem Feuerball schnell an seine Grenzen stoßen.
Zu 3)
Meiner Meinung nach sollte das Regelwerk nur eine Regel haben:
Wenn etwas passiert, muß es reproduzierbar sein.
Das heißt, wenn ein Spieler seinen Charakter einen Zauber wirken, oder
eine Fähigkeit nutzen läßt, soll das Ergebnis reproduzierbar sein. Oder
anders ausgedrückt: Wenn ein Wurf gelingt, sollte ein Ergebnis
eintreten. Bei einem Schadenszauber sollte also bei einem gelungenen
Wurf auf diese Fähigkeit bei einem, oder mehreren, Opfern ein Schaden
auftreten. Wie genau dieser Schaden bewirkt wird (Feuer, Säure,
Elektrizität o.ä.) ist egal. Auch die genaue Summe des Schadens ist
nicht konstant. Nur daß ein Schaden Eintritt ist relevant. Wie ein
Feuerball / Blitz / Eissturm eintritt oder funktioniert ist egal, in der
uns bekannten „Realität“ können wir diese Ereignisse nicht in dieser
Form willentlich herbeirufen.
Fazit: Je mehr mit einem Pseudo-Realistischem Auftritt erklärt wird,
desto mehr Zauber geht verloren. Dann nutze ich auch keine Fantasie mehr.