Nach einigen Erfahrungen in verschiedenen Foren fange ich an mir manche Frage zu stellen. Immer wieder mache ich die Beobachtung, daß vorschnelle Urteile gefällt werden. Oftmals ohne ausreichende Begründung.
Einer der Sätze die ich im Forum lesen durfte war folgender: „Alle werden Dragoner spielen (Sie sind als Drachen hübscher als Elfen und genau so stark wie 10 Meter große Halbriesen und bekommen sowieso +20 auf alles)“ oder „Zum anderen finde ich die Werdegangpunkte naja eine nette Ergänzung, aber ich denke auch, es ist am „Sinnvollsten“ einen Drachen zu spielen.“
Liest man das ganze Regelbuch, oder fragt den Autor, stellt man fest: Der Dragoner hat mit 2 Werdegangspunkten einen Ausgleich für die Attributsboni. Jeder Werdegangspunkt erlaubt 10 Würfe auf der Bonustabelle (siehe die beiden Bonustabellen im Anhang), dies ist ein großer Vorteil! Deshalb haben die anderen Völker mehr Werdegangspunkte.
Alle Attribute und Talente können jederzeit mit EP gesteigert werden, es gibt keine Stufen die einen plötzlichen Anstieg verursachen. Da die Kosten zur Steigerung ansteigen ist der Attrib-Bonus der Dragoner auch kein bedeutender Vorteil, da die anderen Völker zu Beginn zu kleinen Kosten steigern können. In meiner Testgruppe ist der Dragoner keinesfalls das beliebteste Volk, da jeder die Vorzüge der Bonustabelle kennt.
Um mich halbwegs qualifiziert zu einem Regelmechanismus zu äußern muß ich das System verstanden haben. Meine Erfahrung in anderen Rollenspielen mag zwar eine Hilfe zum generellen Verständnis sein, sie reicht aber nicht aus um nach einem flüchtigen Lesen eine qualifizierte Aussage zu treffen. Im Beruf ist es genauso. Wenn ich z.B. eine OLAP Datenbank beherrsche und Verstanden habe, dann kann ich die Prinzipen extrapolieren. Das alleine reicht aber nicht aus um eine OLAP Datenbank eines anderen Herstellers richtig bedienen zu können.
Wenn also ein RSP Würfel benutzt ist das nichts Besonderes, es gibt aber Unterschiede zwischen dem D20 System, L5R, Shadowrun, etc. Jedesmal muß ich den Mechanismus von neuem verstehen.
Ich habe also nichts gegen Kritik, sie sollte aber sachlich und fundiert sein.