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Juni 10, 2013

Warum gibt es soviele Versuche ein Rollenspiel zu schreiben aber so wenig neue Welten?

Filed under: Rollenspiel — Schlagwörter: , , , — admin @ 17:24

Für den Interessierten Rollenspieler gibt es unzählige Foren, Blogs usw. über Rollenspielsysteme, deren Vor- und Nachteile, Metatheorien etc. Was ich vermisse sind spannende Welten und Settings. Bei einem Blick auf https://en.wikipedia.org/wiki/Dungeons_%26_Dragons_campaign_settings und https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_campaign_settings fällt auf: es gibt eine starke Dominanz von D&D, was nicht weiter verwunderlich ist. Es scheint aber keine neue Entwicklung oder Diskussion in diesem Bereich zu geben. Was jedoch meines erachtens wirklich wichtig für das Spielerlebnis ist, ist die Welt in der die Charaktere leben und ihre Abenteuer bestehen. Auch bei den Abenteuern scheint ein gewisser Stillstand erreicht zu sein. Es gibt zwar ständig neue Publikationen, deren Qualität ist nach meiner Meinung jedoch diskussionswürdig.
Der neue DSA Kontinent scheint auch keine Offenbarung zu werden. Mal abgesehen davon das ich einen Band a la Milchkannen, Kühe und Landwirte oder den 100 Atlas nicht brauche.
Ungewöhnliche Völker, spannende Umwälzungen wie in Fire and Ice oder Romane wie die von Drizzt bringen mir deutlich mehr als Theorien über Rollenspielsysteme. Wie in dem Artikel „Baut euch ein Multiversum“ angedeutet haben wir einen Mangel an Originalität und Neuerungen im Bereich Kampagnen in spannenden Welten. Insbesondere Anfänger im Rollenspiel könnte ein gut geschriebener Hintergrund einer Kampagnenwelt (Wheel of Time, Herr der Ringe, Drachenlanze, Conan, Lankhmar etc.) zum Hobby führen und Ihnen den Einstieg in das Hobby stark erleichtern. Der letzte Versuch dem Genre einen neuen Touch zu geben war in meiner Wahrnehmung Dark Sun und Planescape.
Ich glaube das Hobby braucht keine neuen oder „besseren“ Rollenspielsysteme sondern Kampagnen und Welten und die Diskussion sollte in diesem Bereich intensiver werden.

5 Comments »

  1. Ich denke, beides ist wichtig – ein noch so cooles Setting hilft nicht viel, wenn die zugehörigen Regeln langweilig oder schlecht sind. Vor allem für Anfänger – denn die brauchen gute Regeln, damit sie wissen, was gespielt wird. Und das ist eben auch das Problem mit ausführlichen Settings, dass sie im Idealfall darauf abgestimmte Regeln haben; eine regelfreie Kampagne/Setting regeltechnisch auf das eigene Favoritensystem anzupassen bzw. letzteres auf ersteres zu erweitern, ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand.

    Kommentar by Andreas (RPGnosis) — Juni 10, 2013 @ 18:43

  2. Einen Mangel an – oft recht ungewöhnlichen, ja geradezu exotischen – Settings, Spielwelten, Universen sehe ich überhaupt nicht.

    Eher im GEGENTEIL!

    Es gibt nämlich gerade im Internet eine ganze Reihe sehr produktiver WELTENBAU-Communities, WELTENBAU-Foren, WELTENBAU-Blogs, etc. Und was die so übers Jahr alles an Welten, in denen zu spielen interessant wäre, hervorbringen, das ist schier nicht mehr mit vertretbarem Aufwand auch nur überblicksweise zu erfassen.

    Das Problem ist eher, daß es REGELBASTLER gibt, die sich gerne in Regelmechaniken vertiefen, aber kaum originelle Settingideen haben. Und dann gibt es WELTENBAUER, die sogar öfter, als wünschenswert wäre, NUR die Welt erschaffen, ohne die Zielsetzung sie zu einem SPIEL zu machen.

    Würde man die interessantesten Spielwelten der Weltenbauer nehmen und mit zu diesen Welten passenden Regelsystemen der Regelbastler verbinden, dann würde die Pen&Paper-Rollenspiellandschaft so überschwemmt werden wie aktuell Mitteleuropa durch über die Ufer tretende Flüsse!

    Somit: Es gibt unzählige spielenswerte Welten „da draußen“. Man muß sie nur für das eigentliche Spiel mittels Regeladaption erschließen, also aus der Welt eine SPIEL-Welt machen. Und das ist eine Arbeit, welche Weltenbastlern meist fern liegt.

    Nebenbei: Sehr exotische Settings erfordern von Spielern eine „Einlern-Phase“, in der sich die Spieler erst einmal mit der Welt und deren kulturellen und sonstigen Gegebenheiten vertraut machen müssen. So ist der Einstieg in Glorantha, Talislanta und andere nicht so eingängige, dafür sehr phantastische und kreative Welten alles andere als leicht. Es kostet Zeit. VIEL Zeit und damit auch starken Willen diese aufzuwenden, bevor man auch nur das erste Mal in dieser Welt spielen kann.

    Daher haben einfacher zugängliche Settings, obschon alles andere als wirklich innovativ, einfach bessere Chancen tatsächlich GESPIELT zu werden. Man kommt schneller „rein“ und kann schneller losspielen.

    Das ist meines Erachtens ein Punkt, den ein Spielweltentwickler beachten sollte, wenn er tatsächlich möchte, daß sein Setting außerhalb seines eigenen Bekanntenkreises auch gespielt wird. Ganz zu schweigen von eventuellen Vorhaben dieses kommerziell zu publizieren. Da gibt es dann nämlich noch weitere Risiken (siehe aktuell Splittermond, welches auf „die Mitte der Rollenspieler“ abzielt und dabei in so gut wie allen Belangen einfach profillos wirkt und zu kurz greift).

    Kommentar by Zornhau — Juni 10, 2013 @ 21:36

  3. Meinst du im internationalen Vergleich oder nur in der deutschen Szene?

    Kommentar by Mondbuchstaben — Juni 10, 2013 @ 22:04

  4. Ich meine im internationalen Vergleich, daher die englische Wikipedia.

    Kommentar by admin — Juni 10, 2013 @ 22:19

  5. Wobei das in der deutschen Szene speziell auch interessant wäre… ein zumindest von mir so wahrgenommener Mangel mag an der Setting/Regelkonsistenz von DSA liegen. Mag aber auch nur an einer weniger offensiven Webpräsenz solcher Projekte liegen, die ich gerne widerlegt sähe.

    Oh, und im internationalen Milieu empfahle ich OSR-Blogs für jede Menge an Ideen und Settings. Mein Geheimtypp: http://dungeonofsigns.blogspot.de/ und die HMS Apollyon

    Viel besser sind aber die ganzen Tipps und Gedanken in der OSR-Szene in toto um Aufbau einer eigenen Kampagne von Gonzo bis Märchenland… ganz egal, was man von regelleichten Systemen hält.

    Kommentar by Rorschachhamster — Juni 10, 2013 @ 23:35

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