Der Unsterbliche, den sie Nayal
nannten, sollte das Wesen der Dinge lernen. So gaben sie ihm die
Macht, Raum,
Zeit, Materie, Energie und Gedanken zu formen und zu verändern.
Jener erschuf
ein kleines Universum mit einem Sonnensystem und einigen Planeten, auf das sich
Lebewesen ansiedeln konnten, die er auswählte.
Nun fragte sich Nayal, welche
Formen er aus der unendlichen Vielfalt des Lebens erwecken sollte. Er ging zu
den Alten und fragte sie:
"Wenn ich das wahre Wesen der Dinge erkennen
soll, welche Lebewesen sind dann am geeignetsten? ".
Und sie sagten zu ihm:
"In allen Wesen ist die Wahrheit verborgen. Sorge dich nicht um die
Auswahl."
Nayal aber fragte weiter:
"Wie ist es um das Böse und das
Gute beschaffen? Wie soll Chaos und Ordnung in Verbindung stehen?"
Die Alten antworteten:
"Nichts von alledem existiert wirklich. Dies sind nur
Erscheinungen der einzigen Wahrheit, der letzten Erkenntnis."
Verwirrt zog
sich Nayal zurück und versuchte den Sinn der Worte zu erkennen. So begab es
sich, daß er ein Experiment wagen wollte.
Nayal sprach:
"Es soll keine Götter
geben auf dieser Welt und alle Völker sollen vertreten sein. Ein Gleichgewicht
soll herrschen bis zu der Schlacht der Schlachten, weder Chaos noch Ordnung soll
stärker sein, weder Gut noch Böse soll existieren. Nur mein Wille soll die
Rassen und die Welt verändern können. Die aber, die würdig sind, und den Sieg
erringen werden, sollen belohnt werden."
So schuf sein Wille die Welt
Chanak. Um denen die da kämpfen sollten den Weg zu weisen, erschuf er ein mächtiges
Artefakt und schenkte ihm die Gabe des Bewußtseins. Er legte dieses Artefakt in
eine große Halle und verbarg es vor den Augen der Toren.
Doch die Alten wachten
über Nayal und sagten:
"Laßt uns sehen, wie unser Schüler seine Lehrlinge
führt. Wir geben ihnen die Macht der Erkenntnis."
So sprachen sie und so
geschah es. An diesem Tage kam die Magie auf die Welt der Sterblichen.
Die Völker
entwickelten sich schnell und begannen, sich den Planeten untertan zu machen.
Doch in ihnen war Lehre, und sie begannen nach dem Wesen der Dinge zu forschen.
Denn die Sterblichen benötigen des Glaubens, damit er ihnen Mut und Hoffnung
gibt. Sie begannen, die Natur als Wesen zu verehren und huldigten den Götzen.
Einige unter ihnen begannen Macht und Einfluß zu gewinnen und so sagten sie:
"Wir sind die Priester der Götter, aus uns spricht ihre Stimme, wir sind
ihre Augen und Ohren auf diesem Planeten."
Indem sie die Kräfte der Natur
zu nutzen begannen, und ihr Wissen unter den Ausgewählten blieb, erschienen den
Völkern ihre Taten wie Wunder.
Doch einige erkannten die Lügen und ahnten die
größere Wahrheit hinter der Illusion. So schickten die Stämme die Weisesten
der ihren zu einer großen Halle, die seit Anbeginn der Zeiten existierte. Dort
versammelten sie sich und bildeten den hohen Rat, der das Wissen der Welt
verwaltete.
Nach vielen Jahren entdeckten die Mitglieder des Rates eine
verborgene Bibliothek, die ihnen die Alten geöffnet hatten.
Und sie begannen zu
erfahren, daß eine Schlacht zu schlagen sei. Sie erfuhren von dem Gleichgewicht
und entdeckten Hinweise auf ein Artefakt, daß in dem Gemäuer schlummern
sollte. Als die Völker davon erfuhren, begannen sie um das mächtige Vermächtnis
zu streiten, denn jeder von ihnen erhob Anspruch, es zu besitzen.
Die Priester
jedoch erhoben Anspruch für ihre Götter, wobei jeder Kult behauptete, der
einzig wahre zu sein.
So kam es, daß die Stämme zerfielen, Krieg und Tod überzog
das Land. Diejenigen, die dem Morden entkamen, fielen Hunger und Seuchen zu Opfer.
Die Rassen verloren in den Jahrhunderten den größten Teil ihres Wissens, und
auch der Glaube an ihre Götter ging wieder verloren. Der hohe Rat jedoch
beschloß, sein Wissen wieder zu verschließen, bis der Zeitpunkt günstig
erschien, es den Völkern zurückzugeben. Und sie verpflichteten sich der
strengen Neutralität und schworen, nicht in die Geschicke einzugreifen.
So kam
es, daß einige Stämme einen Teil des Wissens behielten und es vor den anderen
verbargen.
Dieses Zeitalter endete erst, als die meisten gefallen waren, und die
wenigen Überlebenden in einer feindlichen Umwelt um ihre Existenz kämpften.
Die Chronisten nennen es "Bornektura kominius", was übersetzt
bedeutet: "Die Zeit ohne Erkenntnis".
Nach
vielen Jahrhunderten begannen die Stämme sich zu erholen, und so warten
sie auf den, der in der
Prophezeiung der Gralsträger genannt wird. Denn mit ihm und in ihm wird
die Welt ihr Gesicht verändern. Er wird das Wissen in die Welt tragen und
die Stämme vereinen.
Also warten die Völker Chanaks auf die Entscheidung...